Donnerstag, 12. Mai 2005

Über echte Heuschrecken und echte Opfer

A.T.U: starker Gewinn, hohe Schulden
Das las ich vor einer Woche in der Lokalzeitung. Leicht skeptisch beäugte ich das "Thema des Tages". Konnte das sein? Tags zuvor äußerte sich Vorstandschef Werner Aichinger noch sehr abfällig über die Aussagen Münteferings. In derselben Zeitung.

KKR (Kohlberg Kravis Roberts), eine von Münteferings Heuschrecken hatte vorher A.T.U, ein Weidener Familienunternehmen, eine Autowerkstattkette, von Doughty Hanson (auch so eine Art Heuschrecke) gekauft. Nach geplatzten Börsengang sowas wie der letzte Ausweg?

Angeblich benötigte Doughty Hanson dringend das Geld, das man mit den A.T.U-Verkauf machen kann. 1,45 Milliarden Euro zahlte KKR für 100% der Firmenanteile: die 72% von Doughty Hanson (diese haben den Anteil damals für 900 Millionen Euro gekauft), die 19% des Firmengründers Peter Unger sowie 9% Aktien und Anteile des Managments. Kein schlechtes Geschäft.

Für Doughty Hanson. Und was KKR angeht: ich bezweifle, dass sie im Krisenfall, bei fallenden Gewinnen von A.T.U zum Beispiel, sich groß um ihr Baby kümmern würden. Das sicherste wäre es für sie, die Firma schnell zu verscherbeln und soweit es geht zu Geld machen. Solch Investitionen sind Kurzfristig, keine Ehen für ewig. Und falls A.T.U weiter so brummt wird man sie eben nur ein bisschen später verscherbeln.

Und was hat A.T.U davon? Die Schulden, verursacht durch den Kauf wurden auf die Firma übertragen. Und es entstanden mehr als 70 Millionen Kosten für Anwälte, Wirtschaftsprüfer, etc. Firmengründer Peter Unger hat sich aus den Tagesgeschäft zurückgezogen, heißt es lapidar in der Zeitung. Noch vor einen halben Jahr äußerte sich genau dieser in einen Interview der Lokalzeitung voller Tatkraft zur Zukunft A.T.Us.

Bin ich der einzige der sowas als pervers empfindet? Der hier eine an sich gesunde Firma, die wirklich funktioniert, die Arbeitsplätze schaffen (kann), in den Händen von Leuten sieht die damit ihr ganz spezielles Pokerspiel treiben? Die eine heiße Kartoffel sicher fallen lassen werden?

Es gab nie schlechtes über A.T.U zu hören. Es werden ständig, auch jetzt noch, Arbeitsplätze und neue Fillialen geschaffen. Doch jetzt hat man Schulden. Klar, nicht so schlimm bei großen Gewinn wie zur Zeit. Aber was wenn es in einen Jahr nicht mehr so rosig aussieht? Und warum kam A.T.U erst in diese Lage als Investoren (oder eben Hauschrecken, wie es einen beliebt) auf den Plan traten? Kredite soll A.T.U angeblich inzwischen auch keine mehr bekommen.

Das ist Anschauungsmaterial aus erster Hand, und es hat mich überzeugt, dass da wirklich was im Argen liegt. Pokerspielen mit Arbeitsplätzen und Firmenkapital kann keine Errungenschaft sein. Und es ist wohl wirklich nötig diese Heuschrecken zu bekämpfen.

Freitag, 29. April 2005

Spielekinder

Sind schon ein seltsames Völkchen. Das kann ich einfach mal so behaupten, meine ich, immerhin war ich selber mal eines. Sie regen sich viel zu schnell auf. Wenn man als 13 Jähriger Doom 3 spielt darf man sich nicht wundern wenn die Sittenwächter aufschreien und Riesenlärm machen. Das ist halt so, war es wohl schon immer. Dämlich nur wie so manche in Foren und E-Mails darauf reagieren. Ignorieren wäre richtig, oder wenigestens der Versuch halbwegs klar zu argumentieren.

Und im Endeffekt (sollten) ja die Eltern diejenigen sein mit denen man das ausmachen muss, nicht die Medien.

Was mich etwas wundert: Wie erwachsene Spieler darauf reagieren. Als wäre es ein Angriff auf sie, aber darum geht es ja nicht.

Also Leute, Temperatur senken, und alles etwas lässiger sehen.

Montag, 25. April 2005

Conclusion

Fassen wir zusammen: Egal wer Papst geworden wäre, zugeschrieen (viva la werauchimmer) worden wäre wohl jeden. Die deutsche Boulevardpresse (=Bild) hat sich verhalten wie man es von ihr erwartet. Und ich konnte mich immer noch nicht mit den Bild des neuen Papstes anfreunden, irgendwie meine ich immer es stimmt irgendwas nicht. Er ist zu Fuß unterwegs, das kenne ich garnicht, ich bin einfach zu jung.

Donnerstag, 21. April 2005

Warum …

hör ich eigentlich The Clash? Sicherlich war dafür mehr verantwortlich als ein einziger Auslöser. Hauptsächlich aber ein einziger Film: Girls United. Ja genau, so ein Ami-Teenie Film. Aber irgendwie mag ich die. Weiß auch nicht, wenig Niveau muss auch mal sein. Und so wenig Niveau haben diese Filme dann doch nicht (American Pie 2 ist eigentlich hochphilosophisch, wenn man mal genau hinsieht …).
Jedenfalls läuft da so ein Typ mit einen The Clash Shirt rum. Das erklärt er auch als er darauf angesprochen wird. Ich hab mir erstmal gedacht: The Clash, wer das? Als jemand der in den späten achzigern geboren kenn ich ja kaum mal Nirvana, wie dann The Clash?
Als dann The Clash noch ein paar mal in meinen Leben auftauchte, bekam ich sofort Interesse. Und hab mir London Calling gekauft, nach mehr oder wenig langer Suche.
Gefallen hat es mir schon. Aber es ist eben nicht die Musik meiner Zeit, es klingt durchaus ein klein bisschen alt, nein, eher anders. Folglich: Jede Generation hat ihre eigene Musik, in 25 Jahren klingen dann The Libertines alt, oder Green Day.
Nicht falsch verstehen: The Clash ist genial. Nur eben nicht so meine Musik. Klingt Shizophren? Nunja.

Dienstag, 19. April 2005

Schon seltsam

die Verkündung des neuen Papstes live im Fernsehen zu erleben. Ich fühlte mich an die pompöse Berichterstattung (vor allem der öffentlich-rechtlichen) bei königlichen Vorgängen welcher Art auch immer erinnert.

Und eigentlich ist das auch ein Armutszeugnis für die reale Macht des Vatikans. Wie Herr Ratzinger, Papst Benedikt XVI., auch selbst sagt: solche Massenansammlungen haben wenig mit realen Glauben zu tun. Ich würde es einfach Sensationsgier nennen (wäre ich heute in Rom gewesen wäre ich sicherlich auch auf den Petersplatz gestanden).

Spannend war es ja. Und wie. Aber das verfliegt, geht unter. Über die Äußerungen eines Politikers an höchster Machtposition wird viel geläster, gemotzt und gekrittelt. Äußerungen des Papstes rufen eher ein Grinsen, leichtes Kopfschütteln und Ignoranz hervor. Pompöse Show und nichts dahinter, sozusagen. Spannend, aber ohne Einfluss. Von den Medien gut auszuschlachten, aber nicht mehr.

Ratzinger

isses. Scheiße. Und Benedikt XVI.? Nunja, kreativ.

Anmerkung: Naja, werden wir etwas differenzierter. Wahrscheinlich muss man abwarten. Eigentlich ist mir Herr Papst Ratzinger aber schon immer nicht unbedingt sympathisch. Ich hätte eigentlich alles erwartet, das aber nicht. Er sieht irgendwie müde, aber gleichzeitig triumphierend grinsend aus. Nunja, man muss sehen. Scheiße war nur das erste was mir hochkam.

Anmerkung 2: Das dachte jemand das gleiche.

Sonntag, 17. April 2005

d-frag.de

Eigentlich spiel ich ja nicht mehr. Zumindest nicht mehr so oft. Internet, Photoshop und InDesign halte ich inzwischen für um einiges interesanter. Ich war mal Gamestar Abonennt, aber irgendwie hab ich mit der Zeit bemerkt wie pervers es doch ist Spiele mit Prozentzahlen zu ettikieren. Meinetwegen ja noch mit Gut und Schlecht, aber in Prozent? Pervers.

Und dann stolpere ich heute unversehens über d-frag.de. Unaufgeregt, ohne viel Hektik und ohne allzuviel Ernsthaftigkeit lesen sich schon die ersten paar Zeilen. Ich will mehr davon. Und: eigentlich bekomme ich richtig Lust mal wieder zu spielen, einfach so. Ohne scheiss Dogmen, wir-hier-unten-die-da-oben Ideologie und vor allem ohne kleine Kinder.

(gefunden bei wirres)

Nude No More

Ich hatte ja schon ewig vor mir von threadless ein, zwei T-Shirts zu bestellen. Ging aber nicht, mangels Kreditkarte. Die ist jetzt vorhanden, und jetzte hoffe ich nur noch, dass mir die beiden gefallen und passen (L) werden.

Ansonsten hoffe ich, dass dieses Shirt hier gedruckt wird. Ich würde es sofort kaufen.

Dienstag, 12. April 2005

Reingezappt

3sat, Kulturzeit, jetzt gerade. Zu PC-Spielen:Es ist wie mit Süßigkeiten. Kinder werden immer danach schreien. Doch wenn man immer nachgibt sind sie irgendwann fett und zahnlos.Ich finde dieser Manfred Spitzer der diese Meinungen vertritt durchaus übertreibt (Stichwort: Fernsehen tötet, diese Zahlenspielerein halte ich für etwas aus der Luft gegriffen, aber Zahlenspielen/Statistiken gegnüber bin ich per se skeptisch), aber irgendwie hat er schon recht. All die Leute die ihre Belustigung durch „lol“ ausdrücken, nicht so schlimm wenn man sowas im Internet macht, aber in der „Echten Welt“? Es sind bei weitem nicht alle aber es werden in Zukunft immer mehr werden. Und ich werde in Zukunft noch öfter mit dem Gesprächsthema Counterstrike genervt werden.

Ich hab auch mal Spiele gespielt, aber wohl kein Talent dafür. Sowas gibt mir nichts. Ich finde es langweilig. Und teuer ist es nocht dazu. Mir macht es inzwischen mehr Spass mit Photoshop oder InDesign rumzuspielen. Das ist irgendwie realer und hat mehr Sinn. Auch Musik hören (und sammeln) finde ich tausenmal interessanter wie irgendwelche Burgen zu bauen oder Aliens abzuknallen.

Trotzdem: Als Kind hab ich eben schon eine Zeitlang gespielt, und ferngesehen, viel und häufig. Jetzt ja immer noch. Ob das Schäden hinterlassen hat? Oder jetzt noch immer hinterlässt? Da finde ich hinkt die These dieses Herrn Spitzer. Wenn man fett ist kann man abnehmen, spielt man gern kann man, denke ich, durchaus genug Distanz aufbauen und vernünftig damit umgehen. Und: Es kann ja auch sein, das andere genervt sind wenn ich über Musik rede. Oder über Photoshop. Denn eigentlich sind ja auch diese Spieler ganz normal, bis auf das sie manchmal lol oder rofl in Gespräche einwerfen.

So richtig konnte ich nicht sehen was dieser Herr Spitzer da jetzt kritisiert. Es ging ja wohl eher um den Lebensstil (Fernsehen macht dick, impotent etc.) und ich denke man kann auch mit Fernsehe-/Computerkonsum ein gesundes Leben führen. Aber schon klar: (kleinere) Kinder sollte man vielleicht nicht Tag und Nacht vor dem Fernseher/Computer sitzen lassen. Aber das weiß doch eh schon jeder, wie jeder weiß das Rauchen nicht gerade gesund ist …
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