Freitag, 17. Juni 2005

Warum Politikblogs in Deutschland so langweilig sind

Tja, das war schon was, damals, bei der Wahl des Präsidenten in den USA. Die US-Politik-Blogs provozierten. Bei vielen Artikeln musste man sich einfach so ganz Stammtischmäßig aufregen. Oder einfach mal seine Geirnzellen anstrengen, um rauszufinden wo man eigentlich steht.

Aber hier in Deutschland? Es gibt nunmal keine ideologischen Grabenkämpfe zwischen Union und SPD, das ist doch alles harmlos. Und über sowas wie "Values" redet hier in Deutschland auch keiner. Geht's um Politik geht's um Arbeitslosenzahlen, die Wirtschaft oder Globalisierung. Das ist vielleicht nicht unbedingt langweilig, für manche sogar überlebenswichig, aber durch die ewige Wiederholung wird's eben dröge und bekommt enormes Depremierungspotential.

Nicht ich so auf Werte stehe, oder überhaupt an deren Existenz glaube. Aber: Wie wir unser Zusammenleben gestalten, von Kultur über den Umgang mit Minderheiten oder die Stellung der Wissenschaft bis Erziehung, das ist mindestens genauso wichtig wie die Wirtschaft. Und an ersteren kann die Politik sehr viel mehr ändern als an zweiteren. Und da die Parteien in Hinsicht auf Wirtschaft und Soziales eh nur noch merkwürdigen Einheitsbrei servieren sollten sie doch wenigstens versuchen sich mit zweiteren zu profilieren.

Aber irgendwie fehlt uns (hier in Deutschland) die Lockerheit sowas anzupacken, der Politik solche Aufgaben aufzuzwingen. Irgendwie endet's immer in der Wirtschaftslage, mit den Hinweis Kultur etc. könne man sich auch für bessere Zeiten aufsparen.

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kirjoittaessani - 22. Juni, 02:28

Wirtschaft

Naja, das ist halt das, was die Leute hören wollen. Angst um ihren Arbeitsplatz haben viele, und dagegen verblaßt das meiste andere.

Natürlich kann kein Politiker groß etwas daran ändern, aber wenn er das trotzdem behauptet, wird er gewählt...

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