Montag, 22. August 2005

WYD 05. Ein Pilgerbericht … sort of.

Ich hab mir in Bonn/Köln regelmäßig die taz geholt und ja, sie hat verdammt recht. Wir waren laut und außer Effekthascherei nichts gewesen.

Aber nicht doch wegen dem Papst oder Religion, gar Glauben oder ähnlichen Unsinn. Das nun auf keinen Fall. Wir waren laut weil man nicht allzu oft in seinen Leben mit circa 500 anderen Leuten auf die U-Bahn wartet, welche ähnlich gut drauf sind.

U-Bahn-Haltestellte, Bonn
Da simma dabei, das is …

Wir grölten ganz bestimmt nicht irgendwelchen 50er Jahre Christenkitsch sondern Sachen die mit Religion oder gar den Moralvorstellungen der Kirchenoberen der katholischen Kirche herzlich wenig zu tun haben. (Lieber Spiegel, der korrekte Text lautet „und wenn wir nix zum ficken ham’ dann geh’ma in den Puff“.) So was erlebt man nicht alle Tage. Es ging eben und darum andere zu nerven. (Medien merkt auf! Ja, so gemein kann die Jugend sein.) Liebe Leute in Köln und Bonn, verzeiht uns. Ihr wart wirklich sehr nett, wir nicht. Aber so ist das, wir sind eben jung. Das wir nicht auf Bürgersteige kotzten oder randalierten wie von der taz behauptet halte ich für ein Gerücht. Das Argument es sei besser die Jugendlichen wären auf den WYD als wie „Drogenabhängig“ daheim zieht dann irgendwie auch nicht. Der Typ der uns fragte ob wir Marihuana wollten schien sich auf gute Geschäfte zu freuen. Wir haben höflich abgelehnt.

Hardcorereligiöse (so was wie Jugend 2000 und ähnliches Gesindel gab es ganz bestimmt auch, nur waren die nicht da wo wir waren. Zum Glück.

In Bonn war’s jedenfalls sehr nett.

Center Stage, Bonn
Center Stage, Bonn

(Ich denke in Köln nicht so, da war’s dann irgendwie immer schon zu überfüllt, das wegen der Überfüllung alle schon genervt waren)

Überfüllt, Köln
Vorm Dom, Köln

Und das obwohl wir grad mal (oder gerade deshalb?) auf zwei der Veranstaltungen des WYD waren, einmal eine so genannte Katechese, verdammt langweilig, da wir aber schon um sechs Uhr in der Früh aufgestanden sind, genutzt um weiterzuschlafen. Irgendwie Pflichtprogramm. Und ein Konzert der Cover-Band Wipe Out im Global Village in Bonn.

Wipe Out, Bonn
Wipe Out, grad nicht so am rocken, deshalb auch die Möglichlkeit ein Bild zu machen

Das war verdammt gut. Leider waren wir nur die letzten eineinhalb Stunden da, aber da ging’s schon ab. Keep On Rockin’ The Free World, Nothing Else Matters und ja, Highway To Hell. Und das nur in der Zugabe. Wahnsinn. Hüpfen wie blöd, zu Pogo hat’s dann leider doch nicht gereicht. Aber sowohl Arme als auch Beine schmerzten mir danach sehr lange. Und die Stimme wollte danach auch nicht so wie ich. Die Amis (keine Ahnung ob Kanada oder USA) hinter und wunderten sich zuerst wie sehr die Deutschen denn so abgehen, stimmten dann aber doch noch lauthals in die Zugabe-Rufe mit ein.

Die Eröffnungsmesse haben wir (zum Glück) verpasst und uns einfach im McDonald’s was gscheits zu Essen geholt.

Übeffüllt, Köln
Grund für das Verpassen

Um einen „Mitpilger“ zu zitieren: „Straßenbahn Arsch, Essen Arsch, Papst …“ Hier breites Grinsen einfügen. Die Organisation war eine echte Katastrophe. Irgendwie gut weil wir so viel verpassten, das wir verpassen wollten, irgendwie schlecht weil wir sehr viel Zeit mit warten auf Straßenbahnen, Busse und Züge verbrachten. Aber eine einfache Städtereise nach Bonn wäre sicher sehr langweilig gewesen, im Vergleich.

Ansonsten gibt’s in Bonn einen netten Plattenladen (dessen Namen ich vergessen habe) und Bonn hat nette Kneipen (unter anderen Kölsch 0,33 1 Euro, Wodka 0,7 10 Euro), wohl der Hauptgrund dafür, dass wir am Freitag nur eine Stunde Schlaf bekamen.

Kneipe, Bonn
Hauptgrund

Tja, und das war dann wohl auch der Grund dafür, dass wir auf den seltsamen Marienfeld mit seinen ekligen Dixis und viel (viel, viel, viel, viel) zu wenig Platz praktisch alles verpennt haben. Ich bin da nun nicht unbedingt traurig darüber.

Kerze, Marienfeld
Marienfeld, viel zu romatisches Bild, bildet die Realität ungenau ab

Denn Marienfeld-Schrott hätte man auch weglassen könne. Überhaupt war der Papst wohl nur nötig um so viele Menschen anzuziehen (Promi-Bonus) sonst irgendwie überflüssig.

Spanner, Köln
Wollen den Papst sehen, werden da wieder runtergeholt

Hab ihn nur einmal „in echt“ gesehen, 200 Meter entfernt auf einen Schiff auf den Rhein.

Es war schön. Ganz einfach. Nicht wegen Religion oder sonstwas, sondern weil wir eben wissen wie man Spaß hat.

Hard Rock Priester, Bonn
Priester des Hard Rock, hält eine Messe mit der heiligen Gitarre

Dienstag, 9. August 2005

Mein iPod und ich – Teil II, iTunes

Ewig schon wird über Sinn und Unsinn, gutes und schlechtes der iTunes/iTMS-Kombination gestritten. Und ich muss da jetzt auch mal meinen Senf dazugeben.

iTunes gefällt mir gut. Wie schon beschrieben ist die Zusammenarbeit mit den iPod genial. Und ich denke niemand muss sich über iTunes beschweren, den niemand muss es nutzen, auch Programme wie zum Beispiel Winamp arbeiten mit Plugins (wohl) gut mit den iPod zusammen.

Will man den Music Store nutzen muss man eben in den "sauren Apfel beißen". Wer nicht will soll eben einen anderen Online-Store nutzen. Nachteile muss man wohl überall hinnehmen.

Ich persönlich kaufe nichts im Store. Mir sind CDs viel lieber. Die sind zwar teurer, aber ich bin bereit acht Euro mehr für CD, Cover und Qualität auszugeben. Und für das Recht damit (praktisch) zu machen was ich will. Solange iTunes nicht grad illegal wird, kann ich damit praktisch jede CD einlesen. Bisher hatte ich jedenfalls keinerlei Probleme, auch mit als Kopiergeschützt gekennzeichneten CDs.

Für den, der gern mal einzelne Titel kauft, kann der Store aber durchaus praktisch sein. Klar, DRM ist so ne Sache, aber an die Grenzen von Fairplay dürfte man kaum stoßen - wenn man damit leben kann das ganze nur mit iTunes abspielen zu können. Naja, ich würde das Zeugs eh immer gleich auf CD rennen, würde ich sowas kaufen.

Ich brauch aber keinen Online-Store für Datenmusik. In die Stadt sind's fünf Minuten, und bei amazon muss man halt etwas warten, man kriegt aber alles.

Russische Downloadangebote würde ich nicht nutzen. Ich will nämlich das beim Künstler wenigstens irgendwas ankommt. Es bietet sich hier an auf Trashkurs zu linken.

Montag, 8. August 2005

Bestellen auf deutsch

Ja, es wurde komplizierter hinzukommen zum Deutsch-Amerikanischen Volksfest in Grafenwöhr.

Klar, nach den 11.9. muss man durch sehr viel Sicherheitsmaschienerie durch - aber hey, man fährt mitten durch einen amerikanischen Militärstützpunkt, auf einer Panzerstraße (Panzerfahrer sind wohl ziemliche Rowdys, sonst würden sie nicht so viele Warnhinweisschilder brauchen) und ja, davon ist man beeindruckt, auch wenn man mit Militärgedöns sonst nicht allzuviel am Hut hat. Und man sieht zwar was die da so alles an Sicherheitskontrollen aufbieten könnten, aber durch's meiste fährt man einfach so durch.

Es wird schon kontrolliert mit Metalldetektor und so, aber ich hätte da alles reinschmuggeln können. Der sehr freundliche Typ von der MP (überhaupt waren alle sehr freundlich, bis auf vielleicht ein paar deutsche Verkäufer) fragte bei Piepsen nur schnell "Cell Phone? Keys?" Ein "Yes." und drin war ich. iPod erfolgreich reingeschmuggelt, oder so.

Endlich mal wieder Cola aus Dosen trinken. Wie schön. Und so: ein einziger Fress-Stand. Wie deutsche Volksfeste eben, nur mit mehr so gut-schmeckenden Ami-Zeug. Herrlich. (Nein, die Amis sind nur genauso fett wie wir deutschen, nicht fetter) Dazu dann bayrische Blasmusik (hätt jetzt nicht sein müssen). Und dämliche Deutsche die meinen alles auf deutsch bestellen zu müssen. Die amerikanischen Verkäufer haben's mit Humor genommen ("Zwei - two? I'm learning!")

Am Ende dann die Erkenntnis das so mancher Antiamerikanismus einfach unangebracht ist. Und überhaupt, am meisten Werbung hat die Bundeswehr gemacht, inklusive hineinklettern in BW-Panzer und so. Schreit jemand Skandal, von wegen schamloser Propaganda? Bullshit. Wie ich noch klein war hab ich das geliebt. Und es hätte micht eigentlich wieder gereizt ...

Sonntag, 24. Juli 2005

Sieben Tage Toskana

Und ich dachte eigentlich nicht, dass mir Italien so gut gefallen kann. Ich war ja schon in den Touristenhochburgen an der nördlichen Ostküste und am Gardasee, aber das ist lange her und hat mich – da mit den Eltern unterwegs – eher gelangweilt.

Jetzt Studienfahrt. Ich bin sehr stolz drauf mich nicht besoffen zu haben, und einen Haufen über Wein gelernt zu haben. Das dänische Bier das man in den dortigen Supermärkten bekommt ist aber auch Hammer. Man muss aber den feixenden Blick der Kassiererin ertragen, und den Kommentar "Birra, Birra". Nevermind.

Bitte nie mehr Pisa. Can you spell "tourist trap"? Grauenhaft. Ganz netter Dom, wenig beeindruckender etwas schiefer Glockenturm und ganz nette Taufkapelle. Es gab aber sowohl in Lucca, wie in Siena und natürlich in Florenz besseres, und mehr als nur diese drei Dinger. Fotos reichen für Pisa. Naja, einmal im Leben gesehen, muss reichen.

In Marina di Massa, einen halben Kilometer vom Meer weg auf den Balkon zu sitzen, Wein in der Hand und John Frusciante oder jemanden der Gitarre spielt zu lauschen, dass das Wahnsinn ist muss wohl nicht extra erwähnt werden. Genauso wie bei Vollmond um 23.20 Uhr hundert Meter auf die Wellenbrecher (aufgeschüttete Felsen) hinauszuklettern und dort zu sitzen, vom Meer umspült.

Der Kulturteil war erträglich und meistens kurz, und ich habe das Gefühl über toskanische Städte jetzt mehr zu wissen, irgendwie. Die Uffizien in Florenz sind ja ganz nett und so, aber Gucci auch. Die Dinge die's da zu sehen gibt kann ich mir sowieso beidesmal nicht leisten.

Der Rest, tja, der soll im Reich der Legenden verschwinden.

Freitag, 15. Juli 2005

Lola

“and we danced all night under electric candlelight”

Electric candlelight, wie romantisch.

45 Minuten Chemie

HOST
LOST
OST
FROST
ROST
ERBOST
FUCK

Immerhin macht sich der derzeitige Stoff durch „ROST“ bemerkbar, ansonsten ist dieses, mein, literarische Kunstwerk geprägt von Langeweile.

Mittwoch, 13. Juli 2005

… und liest der nichts?

Natürlich lese ich was. An anderen Blogs meine ich. Und noch viel mehr als die paar Dinger hier. Das hier aber sind die der wird-nicht-bloß-überflogen-Abeteilung.

BILDblog
Herrlich geschrieben. Schon deshalb immer wieder wert gelesen zu werden.

Chuzpe
Bissig. Und bayrisch.

d-frag
Schuld daran, dass ich Splinter Cell wieder hervorgekrammt hab. Nachdem ich eine Zeit lang Computerspieler nicht gerade gut leiden konnte, warum auch immer, der Weg zurück zur Tugend. Sozusagen.

praegnanz.de
Einer meiner Ersten. Schuld an meiner großen Faszination für Design und Typographie. Konnte nicht verhindern, dass dieser Blog typographisch verlottert.

Semmels Kolumne
Semmel schreibt immer mal wieder ganz gut. Und lang.

Shopblogger
Seit ich ihn lese sehe ich meinen lokalen Edeka-Laden wirklich mit ganz anderen Augen.

Spreeblick
Schuld an vielen. Und wirklich ganz groß.

wirres
wirres. Ja, wirklich.

to be continued …

Eine handvoll Kisten, zwei dutzend Hefte

Die letzten paar Tage hab ich mein Zimmer aus- und umgeräumt. Dabei bin ich dann auch über die sechs Jahresberichte, die sechs Abiturzeitungen und die acht Schülerzeitungen meiner Zeit am Gymnasium gestolpert.

Schon schockierend, dass von den 13 Jahren Schulzeit in wenigen Jahren wohl nicht viel mehr als das übrig sein wird. Noch ein paar Kisten mit den ganzen vollgeschriebenen Heften, die auf den Dachboden verstauben und das bisschen an Erinnerung, das mit der Zeit verschwimmt.

Ich kann mich jetzt schon kaum mehr an irgendetwas, was in der Grundschule passiert ist erinnern.

Irgendwie werde ich die gute alte Schule wohl doch vermissen, wenn ich (hoffentlich) in zwei Jahren durch bin. Aber, naja, irgenwie auch nicht.

Donnerstag, 7. Juli 2005

Über Shrott und Schrott

Genau solchen Schrott (auch wenn es sich Glosse schimpft, von Herrn Matussek ist da nicht allzuviel zu erwarten) verdankt man solchen Schrott (bitte vor allem auf die Kommentare achten).

Verdammt Leute, werdet doch diplomatischer! - möchte man allen zurufen. Argumente würden was bringen, dieses eklige Aufstachelungsspiel ist kaum mit anzusehen.

Biased hier und biased da, Idiotie eingestreut, und schon versumpft alles zu ekligen ungenießbaren Brei. Da wird mir schlecht.
kostenloser Counter