Dienstag, 5. Juli 2005

Mein iPod und ich

Wenn man als Schüler einen iPod (mini, blau, erste Generation) besitzt kann man damit nicht angeben. Ehrlich gesagt wird man dann für leicht debil gehalten.

So teuer, so wenige Funktionen. Und ja, all das stimmt. Genau wie es richtig ist, dass der iPod sein Geld wert ist und, dass die wenigen Funktionen mehr Feature als Nachteil sind.

Ich brauche kein Radio, was es da zu hören gibt interessiert mich schon sehr, sehr lange nicht mehr. Ich brauche keine Aufnahme-Funktion. Für was? Ich bin kein Podcaster und wüsste auch so nicht was ich sonst aufnehmen sollte. Ich schreibe lieber. Ich würde auch keine Notizen-Funktion, keinen Kalender und keinen Wecker brauchen. Ohne Möglichkeit Daten einzugeben ist das nutzlos. Mir wäre es ehrlich gesagt lieber diese Funktionen wären nicht mit dabei. Ich will keinen PDA, ich will ein Gerät zum Musik spielen.

Die Spiele sind aber ganz nett. Die bitte dabei lassen. Nur falls sich wer von Apple meine Kritik zu Herzen nehmen will.

Die Bedienung ist einfach Wahnsinn. Einmal in der Hand gehabt sofort begriffen. Und danach will man wirklich nie wieder einen dieser billigen Flash-Dinger bedienen. Simpel und effektiv, und verdammt schnell. Jedes beliebige Lied findet sich in weniger als 10 Sekunden. Die Menüs sind einfach aufgebaut und verdammt logisch. Vor allem: Die Tasten, gerade mal fünf an der Zahl, sind einfach angeordnet und so lässt sich der iPod auch in der Hostentasche bedienen. Mit keinem anderen Gerät so einfach möglich, behaupte ich einfach mal.

Die mitgelieferten Ohrhörer sind besser als alle anderen die ich je vorher hatte. Auch die gekauften.

Über das Aussehen muss nicht viel gesagt werden. Entweder das Gerät gefällt einen oder nicht. Mir gefällt er. Und er ist stabil. Kaum ein Kratzer nach einen halben Jahr Verwendung. Eigentlich gar kein Kratzer. Und dabei wurde er nicht mal sonderlich pfleglich behandelt. Nur die Kopfhörer sind kaputt gegangen. Mail an Apple, drei Tage später kostenlos neue Ohrhörer in der Post. Ach, da fällt mir ein, der erste iPod dem ich zugeschickt bekam war kaputt. Erstmal ein kräftiger Dämpfer meiner Euphorie. Der Austausch gegen ein Neugerät verlief aber genauso problemlos wie bei den Ohrhörern. Super Service. Ich denke ich hatte einfach etwas Pech mit dem defekten Gerät.

Ich hasse propreitäre Software. Wohl weil die immer und ohne Ausnahme so schlecht gemacht ist. Immer? Nein, halt, iTunes ist das nicht: Ich verstehe nicht wie ich früher so darauf bestehen konnte manuell meine Musik zu kopieren. Das ist langsam. Allerdings war die Creative Software (ich hatte vorher einen Flash-Player von Creative, eigentlich kein schlechtes Gerät, jetzt möchte ich es aber nicht zurück) grauenhaft. Voller Abstürzen, hässlich und kompliziert. Daher meine Abneigung. iTunes ist da aber eine ganz grandiose Ausnahme. Praktisch, minimalistisch (wie ich es mag) und mit genau so viel Funktionen wie ich brauche und kein bisschen mehr. Herrlich unaufdringlich. Und es funktioniert einfach. 834 Musikdateien manuell zu verwalten macht keinen Spaß. Mit iTunes macht es aber Spaß. Ich als ewiger „hin-und-wieder“ Perfektionist, vor allem in Hinsicht auf meine Musik, finde es einfach praktisch das iTunes meine Musik ganz von selbst genau so sortiert wie ich das manuell auch machen würde.

Alles in allen: der iPod kann der perfekte Musikspieler sein. Muss aber nicht. Ist man ein klein bisschen heimlicher Minimalist der nur Musik abspielen will, schön sortiert, einfach und ästhetisch ,dann ist man beim iPod an der richtigen Adresse. Dann lohnen sich die 240 € (Jetzt ist der mini ja billiger, ich hab noch soviel bezahlt). Will man mehr oder anderes kauft euch bitte auch was anderes. Man kann nicht alles haben. Aber für ist der iPod das fast perfekte Gerät – für mich.
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